Alles, was ich über Führung wissen muss, habe ich bei Oma am Küchentisch gelernt

Na ja, fast alles. Vieles zumindest. 

Heute gehen immer mehr Unternehmen von einer Führungsphilosophie aus, die sich "Transformationale Führung" nennt. 

Kurz erklärt, das heutige Führungs-Leitbild geht weniger denn je von hierarchischen Strukturen aus, sondern immer mehr von einer Interaktion zwischen Führungskraft und Mitarbeit die darauf gerichtet ist, den Menschen in seiner Gesamtheit (intellektuell, physisch und psychisch / emotional) anzusprechen und in der Organisation einzubinden. Sowohl Führungkraft, wie auch der Mitarbeiter beeinflussen sich gegenseitig in einer Kultur der gemeinsamen Wertschätzung. Durch das aufeinander Eingehen auf der kognitiven, wie auch auf der emotionalen Ebene wird die (Arbeits)Beziehung stets synergetischer. Die Kultur der Zusammenarbeit wird dadurch qualitativ transformiert. 

Dieses drückt sich durch ein intensives Beschäftigen mit einander, das darauf abzielt, die Stärken, die Kreativität, die Eigenmotivation und das Engagement zu mobilisieren. 

Hierbei geht es natürlich um ein judeo-christliches (z.B. 10 Gebote) Menschenbild, das dazu ausgelegt ist, die Lebensqualität aller Beteiligten zu verbessern. Aber nicht nur das: es wird unterstellt, dass dort, wo Menschen bereitwillig ihre ganze Person einbringen, ein Unternehmen wirtschaftlich florieren kann. Dieses wurde in den letzten 15 Jahren vielfältig in Studien durch renommierte Institute nachgewiesen. 

Jetzt sind wir mitten in der akademischen Welt gelandet, ganz weit ab vom Grossmutters Küchentisch. 

Und trotzdem, wenn ich zurück denke, was ich bei Oma am Küchentisch gelernt habe, dann ist es das, was die Wissenschaft heute nur bestätigt. Oma hats gewusst. 

Management by Kitchen Table

  • Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst
  • Behandle andere, wie Du selber behandelt werden willst
  • Respektiere jedermann gleichermaßen ohne Ansehen der Person (also losgelöst von Stellung im Leben - das Reinigungspersonal genauso wie der Vorstandsvorsitzender)
  • Wenn Du eine Aufgabe annimmst, dann tue sie so, als würdest Du sie für den Schöpfer höchstpersönlich tun
  • Frage nicht nach Motivation durch andere, bringe Deine eigene Motivation mit
  • Habe guten Grund, stolz auf Dein Händewerk zu sein
  • Demotivation ist Privatvergnügen. Deine Verantwortung ist es, die Aufgabe nach Maßgabe zu erledigen, nicht nach eigener Lust oder Laune zu fragen. Nur Du kannst Dich selber motivieren.
  • Pflege eine Grundhaltung der Dankbarkeit, und sage allezeit danke
  • Bescheidenheit ist eine Zier

Als Organisationsberater und Führungskräfte-Coach weiss ich natürlich, dass nicht jede Herausforderung mit alltäglicher Küchentisch-Psychologie (eigentlich "wisdom of the ages") zu lösen ist, aber aus eigener Lebenserfahrung weiss ich, dass meine Oma ziemlich häufig goldrichtig lag.

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